Unsere Tipps zur Wohnungssuche im Nordwesten

Das Wichtigste vorweg: Früh sein lohnt sich!

Fang so früh wie möglich an, dir eine Bleibe zu organisieren. Gerade vor Beginn des Wintersemesters sind viele Studierende auf der Suche und es wird schwieriger. 

Deine Planung - Die wichtigsten Fragen vorab

Vielleicht suchst du jetzt mit dem Studium zu ersten Mal eine eigene Wohnung. Diese Fragen helfen dir bei der ersten Suche:

Wie will ich wohnen?

Zuerst solltest du dir ganz in Ruhe überlegen, in welcher Form du gerne wohnen möchtest. Vielleicht kannst du dir nicht gut vorstellen, abends in eine leere Wohnung zu kommen, und wünschst dir Mitbewohner in einer WG? Oder bist du davon überzeugt, dass eine Wohnung für dich allein der richtige Weg ist?

Mach dir außerdem Gedanken darüber, in welcher Gegend deine zukünftige Wohnung idealerweise liegt. Lieber nah an der Hochschule, um die kostbaren Minuten morgens im Bett zu verlängern? Oder sollte es vor allem ruhig sein, also nicht gerade auf der Kneipenmeile? Vielleicht gefällt dir aber auch genau das und du würdest am liebsten direkt über deiner (zukünftigen) Stammkneipe wohnen? Auch im Grünen, also etwas außerhalb zu wohnen ist kein Problem, denn mit dem Semesterticket steht dir ja der gesamte öffentliche Nahverkehr offen.

Du merkst schon: Viele Faktoren entscheiden darüber, ob du dich in deiner Wohnung wohlfühlst. Wenn du dir deine Prioritäten klarmachst, bevor du anfängst zu suchen, sparst du Zeit und verbesserst deine Chance, etwas wirklich Passendes zu finden. 

Andererseits gilt, wie immer im Leben, auch bei der Wohnungssuche: Man kann nicht alles haben. Deshalb frag dich als nächstes:

Was kann ich mir leisten?

Neben deinen persönlichen Vorlieben und Wünschen entscheidet natürlich vor allem das Geld darüber, welche Wohnung für dich in Frage kommt. Es ist zwar nicht besonders spaßig, aber sehr sinnvoll, möglichst genau durchzurechnen, wie viel du monatlich an Wohnkosten aufbringen kannst.

Wie hoch ist mein Budget?

Wichtig ist, dass du an alle Kosten denkst, die neben der reinen Miete auf dich zukommen:

Wohnkosten: Was gehört dazu?

Kaltmiete:

Die Kaltmiete ist sozusagen die reine Nutzungsgebühr für die Wohnung.

Nebenkosten:

Aus der Kaltmiete plus Nebenkosten (oder auch: Betriebskosten) ergibt sich die so genannte Warmmiete – das ist der Betrag, den du tatsächlich an deinen Vermieter überweist. Die Nebenkosten enthalten u.a. Beträge für Heizung und Wasser sowie möglicherweise weitere Posten wie Müllgebühren oder auch die Reinigung des Treppenhauses. Manchmal muss auch ein Stellplatz fürs Auto monatlich bezahlt werden.

Strom:

Die Stromkosten sind auf dem freien Wohnungsmarkt in aller Regel in den Nebenkosten nicht enthalten. Wie viel du pro Monat einplanen musst, hängt zum Beispiel davon ab, ob in deiner Wohnung die Warmwasserversorgung mit Strom läuft und wie sparsam deine Elektrogeräte sind. Ganz grob solltest du 35€ pro Monat für Strom in einem Ein-Personen-Haushalt einplanen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Rundfunkbeitrag:

Früher nannte man den Rundfunkbeitrag “GEZ-Gebühren”, der Begriff sagt dir vielleicht noch etwas. Pro Haushalt müssen monatlich derzeit rund 18 Euro bezahlt werden - in einer WG kann man sich diese Kosten also teilen. BAföG-Empfänger*innen können sich von der Zahlung befreien lassen, alle anderen Studierenden müssen ihn bezahlen.

Was kann ich einmalig ausgeben?

Neben diesen festen monatlichen Kosten solltest du auch überlegen, welchen Betrag du einmalig für die Erstausstattung der Wohnung zur Verfügung hast. Einiges kannst du wahrscheinlich von zu Hause mitnehmen, anderes lässt sich günstig über Kleinanzeigen kaufen – aber vergiss nicht das „Kleinvieh“: Vom Staubsauger über Töpfe und Teller bis hin zu Pfannenwender und Fußmatte ist die erste Einrichtung einer Wohnung schnell teurer, als man auf den ersten Blick denkt.

Hier ist ebenfalls eine WG von Vorteil: In den meisten Fällen ist zum Beispiel die Küche bereits mit den Utensilien der Mitbewohner*innen ausgestattet, die man – wenn man nett fragt – sicher erst mal mitbenutzen kann. Und mehr als einen Staubsauger braucht man pro Wohnung natürlich auch nicht.

Das Studierendenwerk bietet übrigens auch möblierte und teilmöblierte Wohnungen bzw. WG-Zimmer an, so dass hier ebenfalls einige Kosten für die Erstausstattung wegfallen. Auch Waschmaschinen und Trockner stehen in unseren Wohnanlagen schon bereit.

Wo kannst du nach Wohnraum suchen?

Angebote speziell für Studierende

In Oldenburg können Studierende außerdem bei folgenden Anbietern eine passende Wohnung finden:

GSG
Die größte Wohnungsbaugesellschaft Oldenburgs hat spezielle Angebote für Studierende im Programm, meist handelt es sich dabei um WG-Zimmer.

Oscar-Romero-Haus
Das Oscar-Romero-Haus ist ein in Anbindung an die Katholische Hochschulgemeinde betriebenes Wohnhaus in der Nähe der Uni. Es bietet möblierte Zimmer und Appartements für zwölf Studierende, teils für Studierende mit Kind. 

Kolping Jugendwohnen Oldenburg
Das Kolping-Jugendwohnhaus in der Kaiserstraße (direkt am Bahnhof) bietet möblierte Einzelzimmer für Auszubildende und Studierende bis 27 Jahre. Die Warmmiete beträgt für Studierende ca. 385€.

Wohnen für Hilfe über den Bürgerverein Etzhorn
Der Bürgerverein Etzhorn bietet die Vermittlung von preigünstigem Wohnraum im Rahmen des Projekts "Wohnen für Hilfe" an. Grundidee dabei ist, dass ältere Menschen jüngeren Menschen vergünstigten Wohnraum in ihrem Haus oder ihrer Wohnung anbieten. Im Gegenzug unterstützt der Mieter bzw. die Mieterin den älteren Menschen im Alltag, etwa mit Hilfe im Garten, Einkäufen und Ähnlichem. Pflegerische Tätigkeiten sind grundsätzlich ausgeschlossen!

vivum-art-living.de
Zentrale, aber nicht ganz billige Wohnungen für Studierende im Herzen Oldenburgs. Die Vermietung erfolgt komplett digital.
 

Für Elsfleth hat die Jade Hochschule weitere Tipps und Links zusammengetragen.

Für Elsfleth gilt, ebenso wie für Emden und Wilhelmshaven: Der private Wohnungsmarkt bietet wesentlich bessere Chancen für Studierende als der in Großstädten oder klassischen Uni-Städten.  

Der private Wohnungsmarkt

Ein Großteil der Studierenden wird auf dem privaten Wohnungsmarkt fündig. Hier kommen ein paar Hinweise, wo du deine Suche starten kannst: 

Schwarze Bretter

Wenn du vor Ort an der Hochschule bist, wirf unbedingt einen Blick auf die Angebote an den schwarzen Brettern. Natürlich kannst du dort auch selbst ein Gesuch aushängen. 

Schwarze Bretter der Hochschulen gibt es oft auch digital, für die Uni Oldenburg zum Beispiel auf Stud.IP. Die Zugangsdaten dazu bekommst du nach der Immatrikulation. Auf der entsprechenden Seite werden sehr viele Wohnungen und Zimmer angeboten oder Nachmieter*innen gesucht. Auch dort kannst du dein Gesuch veröffentlichen.

Zeitungsanzeige

Die regionalen Tageszeitungen (Nordwest-Zeitung, Wilhelmshavener Zeitung, Emder Zeitung) veröffentlichen nach wie vor Wohnungsangebote. Ein Blick hinein schadet nicht, aber die Bedeutung nimmt immer mehr ab. Was sich aber lohnen kann: Du schaltest selbst eine Anzeige mit deinem Gesuch, um so potentielle Vermieter*innen, die nicht selbst inserieren wollen, auf dich aufmerksam zu machen. Wenn du dich einigermaßen kurz fasst, halten sich die Kosten auch in Grenzen.

Internetportale

Die allermeisten Wohnungsangebote werden aber natürlich online über die gängigen Portale veröffentlicht, zum Beispiel: 

kleinanzeigen.de
wg-gesucht.de
studenten-wohnung.de
immowelt.de

Auch Facebook könnte dir weiterhelfen: Such mal nach passenden Gruppen.

WG-Zimmer Pferdemarkt 15b

Wohnraumbörse des Studierendenwerks

Auch wir bieten auf unserer Website eine kleine, feine Wohnraumbörse an. Vielleicht wirst du dort ja fündig?

Vorsicht vor Betrug

Wie überall im Internet kann es auch bei der Suche nach einer Wohnung dazu kommen, dass du an Betrüger gerätst. Bitte sei skeptisch: Wenn dir ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, vorkommt, ist es das womöglich auch. 

Ganz wichtig: Überweise niemals Geld (insbesonders nicht ins Ausland!), bevor du einen Vertrag unterschrieben und die Wohnung gesehen hast!

Unterkunft während der Wohnungssuche

Wenn du für die Wohnungssuche für ein paar Tage in die Stadt kommst oder auch für den Fall, dass du zu Beginn des Semesters trotz allem noch nichts gefunden hast, ist (für Oldenburg und Emden) die Jugendherberge eine preiswerte Alternative zum Hotel. Auch eine Ferienwohnung kommt eventuell in Frage. Besonders günstig wird diese Option, wenn du dich mit anderen in der gleichen Situation zusammentust und ihr gemeinsam eine Ferienwohnung anmietet.

Ein Tipp zum Schluss: Sei offen für Kompromisse

Gerade zu Beginn des Studiums kann sich ganz schnell ganz viel ändern. Es ist deshalb gar nicht sinnvoll, zu viel Zeit, Geld und Energie in die Suche nach der perfekten Wohnung zu stecken. Vielleicht stellst du bald fest, dass du doch lieber woanders studieren möchtest? Oder du entscheidest dich für ein frühes Auslandssemester? Oder du findest neue Freunde, die noch ein tolles WG-Zimmer frei haben? Oder, oder, oder…

Das Studium ist eine Lebensphase, in der du vergleichsweise viel Freiheit hast und flexibel sein kannst. Wenn du also erstmal nur eine Wohnung findest, die so halbwegs passt, dann nimm die ruhig: Niemand verlangt von dir, bis zum Abschlusszeugnis dort wohnen zu bleiben.