Weil unser Beitrag zählt.

Für das Studierendenwerk Oldenburg ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema - und das nicht erst, seit es in aller Munde ist. Bereits seit über 40 Jahren bemühen wir uns, unserer Verantwortung für unseren Planeten gerecht zu werden. Zunächst lag der Schwerpunkt vor allem auf dem Bereich der Mensen und Cafeterien. Mit zunehmendem Bewusstsein zum Beispiel für die Klimakrise weitete sich das Handlungsfeld aus. Inzwischen steht das Bemühen um CO2-Neutralität ganz oben auf unserer Agenda: Seit 2025 entwickelt ein Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmanager ein integriertes Klimaschutzkonzept für das Studierendenwerk.

Projekt: Integriertes Klimaschutzkonzept

Das Klimaschutzmanagement soll die Bemühungen zu einer nachhaltigen Entwicklung des Studierendenwerks Oldenburg bündeln und im alltäglichen Handeln verankern. Für die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts für das Studierendenwerk erhält das Studierendenwerk Oldenburg eine Zuwendung aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Der Start des Projekts mit dem Titel „KSI [Klimaschutzinitiative]: Erstellung integriertes Klimaschutzkonzept für das Studentenwerk Oldenburg" erfolgte im Januar 2025 mit der Einstellung des geförderten Klimaschutzmanagers.

Das Erstvorhaben wird befristet gefördert bis zum bis 31.12.2026. Förderkennzeichen: 67K23462 (Zuwendungsempfänger: Studentenwerk Oldenburg). Ziel des Vorhabens ist die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts für das Studierendenwerk Oldenburg.

Tammo Cremer
Klima- und Nachhaltigkeitsmanagement

Während der Projektphase sollen, zusammen mit betroffenen Akteurinnen und Akteuren (Mitarbeitende des SWO, Studierende, Hochschulvertreter*innen, Lieferfirmen etc.) und externen Dienstleistern, die folgenden acht Arbeitspakete bearbeitet sowie erste Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden:

AP 1: qualitative Ist-Analyse sowie Energie- und THG-Bilanz

AP 2: Potenzialanalyse und Szenarien

AP 3: THG-Minderungsziele und Festlegung von Strategien

AP 4: Akteur*innenbeteiligung 

AP 5: Maßnahmenkatalog 

AP 6: Verstetigungsstrategie

AP 7: Controlling-Konzept 

AP 8: Kommunikationsstrategie 

Zentraler Gedanke ist hierbei, die Beteiligung von Akteurinnen und Akteuren und gemeinschaftliches Handeln in den Vordergrund zu stellen. Denn wir werden die bevorstehende Transformation nur gemeinsam bewältigen können. Dies erfolgt durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit sowie verschiedene Veranstaltungen während der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts. 

Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab:  Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist ein Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Mehr Informationen: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie 

Meilensteine in unserer Hochschulgastronomie

1983: Einführung des Alternativessens

Bereits vor fast 40 Jahren startete das Studentenwerk Oldenburg in der Mensa Uhlhornsweg wegweisend mit einem auf der Vollwerternährung basierten täglichen Gericht. Die Bestandteile setzten sich aus möglichst frischen, wenig verarbeiteten und zum Teil aus Bio-Produkten zusammen und waren 100% vegetarisch. Diese Herangehensweise war im Jahr 1983 nahezu einzigartig in der Gemeinschaftsverpflegung und legte für die Hochschulgastronomie des Studentenwerkes Oldenburg frühzeitig die Basis für ein nachhaltiges Handeln mit ökologisch produzierten Lebensmitteln. Dieser Kurs wurde weiter fortgeführt: 1992 wurde in allen Mensen das tägliche vegetarische Hauptgericht eingeführt, in der Mensa Uhlhornsweg ist das Angebot von mindestens einem veganen Gericht mittlerweile Standard.

1984: Partnerschaft mit Bio-Höfen aus der Region

Schon in den 80er Jahren kaufte das Studentenwerk Oldenburg Bio-Lebensmittel ein, darunter auch Gemüse. Damalige Partnerschaften mit Bio-Höfen aus der Region ebneten den Weg zur Bio-Zertifizierung 2004.

1985: Verkaufsstart Nicaragua-Kaffee

Nach dem Verkaufsstart des fairen “Nicaragua-Kaffees”, damals auch manchmal „Soli-Kaffee“ genannt, werden mittlerweile seit vielen Jahren in allen gastronomischen Einrichtungen ausschließlich Kaffeespezialitäten aus fair gehandelten Kaffee- und Espresso-Bohnen angeboten, die außerdem sogar biologisch angebaut werden.

1987: Starke Reduzierung von Produkten mit Zusatzstoffen

Bis heute gilt: Weniger ist mehr! Unsere Einkaufsabteilung achtet bei der Produktauswahl darauf, möglichst Produkte ohne kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe, wie beispielsweise Konservierungs- und Farbstoffe, zu beschaffen.

1992: Eier aus artgerechter Haltung

Unsere Eier und Eiprodukte stammen von Hennen aus artgerechter Freiland- oder Biohaltung. Dies bedeutet für die Tiere u.a. ganzjährigen Auslauf, natürliches Tageslicht, Scharrmöglichkeiten, Verzicht auf Gentechnik und Wachstumsförderer und keine Zwangsmauser der Tiere.

1998: Fleisch aus artgerechter Tierhaltung

Im Jahr 1998 war es außergewöhnlich, dass in der Gemeinschaftsverpflegung Fleisch aus artgerechter Tierhaltung eingesetzt wird. Unser Schwein-, Rind-, und Lammfleisch sowie Aufschnitt beziehen wir seitdem zu 100% von Neuland-Höfen. Durch die hohe Akzeptanz unserer Gäste können wir nicht nur zu deutlich höherem Tierschutz beitragen, wir schützen auch unsere Umwelt durch den Verzicht auf Importfutter und Gentechnik in der Fütterung. Welche strengen Kriterien bei der Haltung gelten, haben wir in unserem Mensa-FAQ beantwortet.

1998: Milchprodukte aus biologischer Landwirtschaft

Die in unseren Betrieben verwendete Milch, Sahne, saure Sahne, sowie den Joghurt als auch den Quark beziehen wir seit 1998 von einer Biomolkerei aus dem Bremer Umland. Auch der Käse, den wir verwenden, stammt zum Teil aus biologischer Landwirtschaft. Zusätzlicher Pluspunkt: Die Produkte werden größtenteils in Großgebinden geliefert, wodurch Verpackungsmüll eingespart wird.

2004: Bio-Zertifizierung

Nachdem das Studentenwerk bereits seit den 80ern Bio-Produkte verarbeitet hat, wurden die Betriebe 2004 schließlich nach EG-Öko-Verordnung zertifiziert und dürfen seitdem offiziell mit dem Bio-Siegel werben. Jährlich stattfindende Kontrollen garantieren, dass die strengen Kriterien eingehalten werden. Die Aushänge in den gastronomischen Betrieben geben darüber Aufschluss, welche Produkte zu 100% aus biologischer Landwirtschaft stammen. In den letzten Jahren stammten etwa ein Drittel unserer beschafften Produkte aus ökologischer Landwirtschaft.

2007: 100% Fisch aus nachhaltiger Fischerei/Öko-Aquakulturen

Das Studentenwerk bietet nur noch solchen Fisch an, der laut Greenpeace nicht durch Überfischung gefährdet ist oder der aus Öko-Aquakulturen stammt.

 

2013: Vegane Brötchen in allen Cafeterien

Veganer*innen können sich in den Pausen problemlos versorgen. In allen Cafeterien des Studentenwerks gehören vegan belegte Brötchen zum Standardrepertoire.

 

2014: Frittieren ohne Palmöl

Das Studentenwerk verzichtet komplett auf Palmöl, das bisher zum Frittieren – beispielsweise bei Pommes – genutzt wurde. Stattdessen kommen Raps- und andere pflanzliche Öle zum Einsatz, da Palmöl meist nicht nachhaltig angebaut wird.

 

2016: INTERNORGA Zukunftspreis

Mit dem „INTERNORGA Zukunftspreis“ geht die wichtigste Auszeichnung der Gastro-Branche im Jahr 2016 ans Studentenwerk Oldenburg. Die Jury bewertet besonders positiv, dass Nachhaltigkeit im Studentenwerk bereits seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielt: „Das Studentenwerk Oldenburg zeigt, dass sich Nachhaltigkeit und hohe Qualität mit einem studentengerechten Preis vereinen lassen.“

2016: Fairtrade University Hochschule Emden/Leer

Seit Dezember 2016 darf sich die Hochschule Emden/Leer als Fairtrade University bezeichnen. Das Studentenwerk Oldenburg, das am Campus Emden mit einer Mensa und einer CaféLounge vertreten ist, leistet nicht nur täglich mit Kaffee, Tee, Süßigkeiten und Kaltgetränken seinen Beitrag dazu. Anlässlich der Fairen Woche organisiert es auch jährlich einen Fairtrade-Mensatag, an dem ein 3-Gänge Menü mit Zutaten aus fairem Handel angeboten wird.

2018: Mehrweg-Behältnisse in der Cafeteria Uhlhornsweg

In unserer größten Cafeteria wird seit dem Wintersemester 2018/2019 auf Einwegverpackungen an der Dessert- und Smoothietheke verzichtet. Durch die Umstellung auf Mehrwegbehältnisse konnten allein im Jahr 2019 etwa 28.000 Einwegbehälter eingespart werden.

2019: Einführung RECUP-System am Campus Emden

Am Campus Emden kann man seit Anfang 2019 für 1€ Pfand den Kaffee im Mehrwegbecher genießen. Seit 2020 gibt es die Mehrwegbecher auch am Campus Wilhelmshaven. Inzwischen ist das RECUP-System in all unseren Einrichtungen im Einsatz (Ausnahme: Mensa Ofener Straße in Oldenburg).

2021: Mehrweg-Mitnahme-Schalen von REBOWL

Seit April 2021 können die Speisen in allen Mensen des Studierendenwerks in den REBOWL-Schalen mit nach Hause genommen werden. Diese nachhaltige Alternative zur kostenpflichtigen Mehrwegverpackung ist lediglich mit 5€ Pfand belegt. Das heißt, die Nutzung der REBOWLS ist kostenlos.

 

2021: Fairtrade University Universität Oldenburg

Seit Dezember 2021 darf sich die Universität Oldenburg als Fairtrade University bezeichnen. Das Studierendenwerk leistet vor allem durch das Beschaffen von fair gehandelten Produkten, also zum Beispiel Tee, Kaffee, Süßigkeiten oder Frischgetränken seinen Beitrag, und das nicht nur tagtäglich in den Cafeterien und Mensen, sondern auch bei Sonderveranstaltungen an der Hochschule.

2024: komplette Umstellung auf RECUP-Becher in der Cafeteria Uhlhornsweg

Seit März 2024 nutzen wir in der Cafeteria Uhlhornsweg ausschließlich das Mehrweg-System von RECUP. Die über Jahrzehnte üblichen weißen “Mensa-Tassen” sind damit abgeschafft. 

Diese waren zwar für die Mehrwegnutzung gedacht, allerdings ist die Herstellung so energieintensiv, dass sie erst nach vielen, vielen Benutzungen eine positive Bilanz aufweisen. Leider erreichten die Becher diese Lebensdauer nicht, sondern wurden von unseren Gästen häufig nicht zurückgebracht. So musste das Studierendenwerk jährlich rund 5.000 Stück nachkaufen. 

Die RECUP-Becher mit ihrem Pfandsystem stellen so die nachhaltigere Alternative dar.

Ökostrom

Das Studierendenwerk Oldenburg bezieht für den Großteil seiner Wohnanlagen, Kitas und Mensen Strom aus regenerativen Energiequellen.
Ausnahmen bilden lediglich die Kita Jade-Campus sowie die Mensen Uhlhornsweg, Wechloy und Ofener Straße: Diese Einrichtungen werden über das Stromnetz der Universität Oldenburg bzw. der Jade Hochschule versorgt, das Studierendenwerk ist also nicht direkter Vertragspartner.