Der Weg in den Beruf für behinderte bzw. chronisch kranke Studierende und Absolvent*innen
Tipps und Anlaufstellen
Behinderte bzw. chronisch kranke Studierende und Absolvent*innen, die Rat oder Hilfe in Sachen Berufswahl brauchen, müssen in aller Regel doppelt so viele Anlaufstellen aufsuchen wie ihre nicht behinderten Kommilliton*innen. Die Sprechstunde der Behindertenberaterin kann hier eine erste Anlaufstelle sein, um das Terrain zu sondieren und sich über weitere Schritte klar zu werden. Wiebke Hendeß bekommt auch immer wieder Stellenangebote herein und kann Anregungen geben, wie man z. B. bei Bewerbungen mit der Behinderung/Beeinträchtigung umgeht und ob ein Schwerbehindertenausweis hilfreich sein könnte.
Sehr zu empfehlen ist auch iXNet - das inklusive Expert*innen-Netzwerk, es empowert und unterstützt behinderte Akademiker*innen mit Netzwerkwissen, Info-Veranstaltungen und einem Beratungsteam bei der Karriereplanung. iXNet ist ein digitales Angebot des Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte Akademiker der Bundesagentur für Arbeit.
Es gibt weitere spezielle Stellenbörsen für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Promovierenden, Promovierten oder Promotionsinteressierten mit Beeinträchtigung ist ein bundesweiter virtueller Stammtisch zu empfehlen.
Nichts ohne uns über uns - ein Leitfaden für einen inklusiven Weg in die Arbeit.
Dieser wunderbar mutmachende und gleichzeitig höchst informative Leitfaden sollte unbedingt gelesen werden.
Sehr informativ ist auch REHADAT sowie als Download auch die Broschüre Arbeiten mit Behinderung/chronischer Erkrankung der Deutschen Rentenversicherung.
Ebenfalls empfehlenswert ist die inklusive Karriereplattform myAbility sowie die Initiative JOBinklusive.
Ein Wort vorweg zu den Angeboten der Agentur für Arbeit und den kommunalen Trägern. So kann es einen großen Unterschied machen, ob freiwillig und aus eigener Initiative eine Beratung aufgesucht wird oder ob es eine Pflichtberatung bei der Beantragung von Sozialleistungen ist.
Es folgt eine Zusammenstellung der Beratungsstellen für behinderte und chronisch kranke Studierende und Absolventen. Diese soll in erster Linie Tipps geben für diejenigen, die aus eigener Initiative heraus Rat suchen. Die Behindertenberaterin des Studierendenwerks kann auch konkrete Ansprechpersonen nennen, mit denen gute Erfahrungen vorliegen. Sehr hilfreich ist es auch, wenn die Ratsuchenden sich vor der Beratung konkrete Gedanken und einen Plan machen.
In der Agentur für Arbeit ist für Studierende die „Berufsberatung vor dem Erwerbsleben“ Ansprechpartnerin in allen Fragen rund um die berufliche Orientierung im Studium. Auch bei einem Studienabbruch oder bei Zweifeln am aktuellen Studiengang bekommt man dort Beratung und Hilfestellung. Absolvent*innen, die noch Orientierung auf dem Arbeitsmarkt benötigen, bekommen Beratung in der „Berufsberatung im Erwerbsleben“. Wer schon genau weiß, welche Berufsfelder in Frage kommen, kann Vermittlungshilfe in der Arbeitsvermittlung erhalten. Die Kontaktaufnahme ist persönlich über die Eingangszonen, telefonisch über das Service-Center oder auch online über www.arbeitsagentur.de möglich. Es erfolgt dann eine dem Anliegen entsprechende Zuordnung zu den o.g. Teams.
Studierende oder auch Studienabbrecher*innen können in Oldenburg statt der üblichen Anmeldung über die Telefonhotline der Agentur für Arbeit auch eine E-Mail mit Kontaktdaten an das Teampostfach der Berufsberatung senden: oldenburg.hochschulberatung(at)arbeitsagentur.de
In Abhängigkeit von den individuellen Fördervoraussetzungen und Ansprüchen können für die Vermittlung und für die Gewährung von Leistungen auch die Jobcenter zuständig sein
Die Agentur für Arbeit bietet im Internet auch eine Jobbörse an sowie allgemeine Informationen für Menschen mit Behinderungen.
Wer technische oder finanzielle Hilfen bei der Jobsuche braucht, kann einen Termin bei der Rehaberatung der jeweiligen Agentur für Arbeit machen. Es gibt nur eine Rehaberatung für alle, also keine spezialisierte Beratung für schwerbehinderte Akademiker. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich zunächst an die Berufsberatung im Erwerbsleben zu wenden.
Auch bei der Rehaberatung ist eine Kontaktaufnahme telefonisch über das Service-Center und persönlich in den Eingangszonen möglich.
Sehr kompetent berät und unterstützt die Vermittlung besonders betroffener schwerbehinderter Akademiker durch die ZAV. Man kann sehr gerne direkt Kontakt aufnehmen und Beratung bekommen, vor allem bei überregionaler Mobilität. Die ZAV empfiehlt zusätzlich den Kontakt zum örtlichen Reha-Team in der Agentur für Arbeit, weil nur dort finanzielle Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben übernommen werden können. Der Kontakt ist aber keine Voraussetzung, um sich bei der ZAV beraten zu lassen.
Die ZAV berät besonders betroffene schwerbehinderter Menschen nach § 72 Abs. 1 Nr. 1 SGB IX. Zur Zielgruppe gehören schwerbehinderte Akademiker*innen,
• die zur Ausübung der Beschäftigung wegen ihrer Behinderung nicht nur vorübergehend einer besonderen Hilfskraft bedürfen oder
• deren Beschäftigung infolge ihrer Behinderung nicht nur vorübergehend mit außergewöhnlichen Aufwendungen für den Arbeitgeber verbunden ist oder
• die infolge ihrer Behinderung nicht nur vorübergehend offensichtlich nur eine wesentlich verminderte Arbeitsleistung erbringen können oder
• bei denen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 allein infolge eines Anfallsleidens vorliegt oder
• die aus sonstigen behinderungsbedingten Gründen einen besonderen Förderbedarf haben.
Studium? Arbeitslos? Behindert? Chronisch krank? - Erfolgreich bewerben! (als Download)
Die 36-seitige ZAV-Broschüre für "frisch gebackene" Hochschulabsolvent*innen mit Behinderung kann auch in gedruckter Form bestellt werden.
Bestellungen bitte an: ZAV-Bonn.SBAkademiker@ZAV-Bonn .
Sehr empfehlenswert ist auch der Stellennewsletter der ZAV (als Download).
Das Service-Center stellt den Kontakt zu den Berater*innen her und vergibt Termine. Bei zahlreichen Anmeldungen kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich zurückrufen zu lassen oder eine E-Mail zu bekommen. Dies soll grundsätzlich bis zum nächsten Tag erfolgen, kann u.U. jedoch auch länger dauern. Es kann hilfreich sein zu sagen, dass es sich um eine sehr dringende Frage handelt. Dazu sollte bei dem Anruf so konkret wie möglich gesagt werden, worum es geht, da im Call-Center keine Fachleute sitzen.
Hinweis: Man kann sich auch online arbeitsuchend melden. Das funktioniert über das Portal www.arbeitsagentur.de relativ unkompliziert.
Generell ein Tipp bei schwierigen oder angstbesetzten Beratungsgesprächen: Bring dir eine Person deines Vertrauens mit, denn vier Ohren hören mehr als zwei. Außerdem wird so Öffentlichkeit hergestellt.
In speziellen Fragestellungen können auch der Berufsbegleitende Dienst und der Integrationsfachdienst weiterhelfen, auch wenn es hier teilweise keine Spezialisierung für Akademiker*innen gibt. Für hörgeschädigte Menschen gibt es einen eigenen Beratungsdienst.
An der Universität Oldenburg gibt es außerdem eine Zentrale Studien- und Karriereberatung für Studierende, Absolvent*innen und Doktorand*innen. Auch die Jade Hochschule hat einen Career- und Talentmanagement-Service vom Fachbereich Wirtschaft.
Weitere Adressen und Ansprechpartner*innen
Berufsberatung für akademische Berufe
Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven
Stau 70
26122 Oldenburg
Service-Center: 0800 4 5555 00
Berufsberatung für akademische Berufe
Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven
Schillerstraße 37
26382 Wilhelmshaven
Service-Center: 0800 4 5555 00
Beratung für akademische Berufe
Agentur für Arbeit Emden
Schlesierstr. 10/12
26723 Emden
Service-Center: 0800 4 5555 00
Rehaberatung der Agentur für Arbeit
Service-Center: 0800 4 5555 00
Vermittlung besonders betroffener schwerbehinderter Akademiker durch die ZAV
Keine direkte Kontaktaufnahme möglich. Die ZAV kann nur über die Vermittlungsfachkräfte bzw. die persönlichen Ansprechpartner bei den Arbeitsagenturen oder den JobCentern eingschaltet werden. Beratung und Vermittlung schwerbehinderter Akademikerinnen und Akademiker | Bundesagentur für Arbeit (arbeitsagentur.de)
iXNet - das inklusive Expert*innen-Netzwerk
Integrationsfachdienst Oldenburg - Berufsbegleitung von schwerbehinderten Menschen
Integrationsfachdienste in Niedersachsen